
Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Behandlung von Myomen
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Bei welcher Größe sprechen Myome am besten auf die Myomembolisation an?
Allgemein sprechen Myome am besten an, je kleiner sie sind. Allerdings kann selbst bei einer durch Myome verursachte Größenzunahme der Gebärmutter, die etwa der 20. Schwangerschaftswoche entspricht, eine Schrumpfung von 40 - 60 % erzielt werden. Bei sehr viel größeren Myomen beträgt die Schrumpfung nur noch 0 - 20 %.
Nach neueren Ergebnissen ist zwar die erzielte Schrumpfung bei einer Gebärmuttergröße entsprechend der 20. Schwangerschaftswoche geringer (wie bereits erwähnt), aber dennoch können die Schmerzen und Drucksymptome erheblich gemildert und krankhafte Blutungen verringert werden.
Bei der Embolisation werden kleine Mikropartikel, sogenannte PVA-Partikel, injiziert. Was passiert mit diesen Partikeln? Bleiben sie im Körper?
Die PVA-Partikel bleiben lebenslang im Körper. Deshalb stellt sich die Frage, ob es nicht zu späten Nebenwirkungen kommen kann. Hierzu ist zu sagen, dass dieses Material seit über 20 Jahren in der Chirurgie und Radiologie verwendet wird und bisher keine Nebenwirkungen beobachtet worden sind.
Wie steht es mit Abstoßung und allergischen Reaktionen? Schließlich handelt es sich bei den Kunststoffpartikeln um Fremdkörper, die ja normalerweise eine Immunreaktion des Körpers auslösen.
Es stimmt, dass PVA-Partikel "Fremdkörper" sind. In der Chirurgie werden jedoch ständig Materialien verwendet, die nicht im Körper vorkommen. "Gute" Materialien haben eine gemeinsame Eigenschaft, nämlich dass sie im Körper nur sehr geringe Abwehrreaktionen auslösen. Dies gilt für die Metalle, die für künstliche Hüftgelenke verwendet werden, Netzimplantate zur Reparatur von Arterien, PVA-Partikel und andere Materialien. Zwar können Kurzzeitstudien Hinweise darauf geben, dass diese Materialien nur eine geringe Reaktion hervorrufen, doch können erst Langzeiterfahrungen die Unschädlichkeit dieser Materialien bestätigen. Die Langzeiterfahrungen mit Titan (das für künstliche Hüftgelenke verwendet wird) sind gut.
Mit PVA bestehen Langzeiterfahrungen (seit 1970), und es sind keine unerwünschten allergischen oder Immunreaktionen beschrieben worden.
Gibt es eine Obergrenze für die Anzahl an Myomen, die auf diese Behandlung ansprechen?
Die Anzahl der Myome spielt keine Rolle.
Ist es ein Problem, nach Myomembolisation schwanger zu werden?
In Frankreich und England wurden Schwangerschaften nach erfolgreicher Myomembolisation berichtet. Es traten keine Probleme beim Austragen der Schwangerschaft auf. Dennoch wird bei einem vorhandenen Kinderwunsch oder einer geplanten Schwangerschaft eine Embolisation nicht durchgeführt, da ein geringes Risiko besteht, dass durch die Myomembolisation der Eierstock geschädigt werden kann.
Besteht eine Altersgrenze für die Myomembolisation?
Eine Altersgrenze scheint nicht zu bestehen. Nach Angaben in der Literatur sind bisher Patientinnen im Alter von Anfang 20 bis fast Ende 50 behandelt worden. Das Alter als alleiniges Kriterium scheint keine Rolle zu spielen.
Wenn bei mir eine erfolgreiche Myomembolisation durchgeführt worden ist und ich einige Monate nach dem Eingriff schwanger werde, können dann die "verödeten Myome" während der Schwangerschaft nachwachsen oder wieder größer werden?
Durch die Myomembolisation werden alle lebenden Zellen im Myom abgetötet und durch Narbengewebe ersetzt. Deshalb ist ein Nachwachsen des Myoms praktisch unmöglich, und dies wird auch durch die mehr als achtjährige Erfahrung mit diesem Verfahren bestätigt. Es ist allerdings theoretisch denkbar, dass sich innerhalb des ersten Jahres nach dem Eingriff ein neues Myom bildet. Jedoch scheinen Myome nicht so schnell wiederaufzutreten, und ein derartiger Fall ist bisher nicht beobachtet worden.
Kann eine Embolisation während der Schwangerschaft durchgeführt werden?
Eine Embolisation wird NIEMALS während einer Schwangerschaft durchgeführt, selbst wenn Schmerzen auftreten. Eine mögliche Schwangerschaft stellt eine absolute Kontraindikation für den Eingriff dar.
Ich habe gehört, dass "Myome" auch in den Eierstöcken oder den Bändern auf beiden Seiten der Gebärmutter auftreten können. Lassen sich diese auch mit der Embolisation behandeln?
Nein. Die Bänder und Eierstöcke werden von anderen Gefäßen versorgt als die Gebärmutter. Daher hat die Embolisation der Gebärmutterarterie keine Auswirkungen auf diese Gewebe.
Mein Gynäkologe sagt, dass sich bei mir das größte Myom im Gebärmutterhals befindet, also weit unterhalb des größten Teils der Gebärmutter. Ist die Embolisation hier auch wirksam?
Ja. Im Gegensatz zu Myomen in den Eierstöcken wird der Gebärmuttereingang (d. h. der Gebärmutterhals) ebenfalls von den Gebärmutterarterien versorgt. Also kann dieses Myom auch mittels Embolisation behandelt werden.
Bei mir sind vor neun Jahren mehrere Myome entfernt worden und jetzt haben sich erneut mehrere Myome (innerhalb und außerhalb der Gebärmutter) gebildet. Ich habe ständig Schmerzen, allerdings rät mein Gynäkologe von einer weiteren Myomektomie wegen des Risikos möglicher Verwachsungen ab. Die Größe meiner Gebärmutter entspricht dem 5. Schwangerschaftsmonat. Die einzige Behandlungsmöglichkeit scheint eine Hysterektomie zu sein. Ich bin allerdings erst Mitte 30. Kann eine Embolisation in diesem Fall hilfreich sein?
Allgemein nimmt man an, dass bei einer durch Myome eingetretenen Vergrößerung der Gebärmutter entsprechend des 5. Schwangerschaftsmonats der Behandlungserfolg nicht so gut ist wie bei einer kleineren Gebärmutter. Es ist allerdings nicht bekannt, ob dies gleichermaßen gilt, wenn die Gebärmuttergröße (1) durch ein oder zwei sehr große Myome, jeweils mit einem Durchmesser von mehr als 10 cm, verursacht wird oder (2) durch mehrere kleine Myome mit jeweils weniger als 10 cm Durchmesser. In diesem Fall sollte die tatsächliche Größe der Myome bestimmt werden, die zur Vergrößerung der Gebärmutter führen. Nach den bisherigen Erfahrungen scheinen mehrere Myome mit einem Durchmesser von unter 10 cm besser auf die Embolisation anzusprechen als mehrere Myome über 10 cm. Es gibt jedoch noch keine größeren Studien, die diesen Eindruck bestätigen.
Wird während des Eingriffs eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um die Gebärmutterarterie ausfindig zu machen? Hat es Fälle gegeben, in denen die PVA-Partikel an die falsche Stelle gelangt sind?
Wir führen während des Eingriffs KEINE Ultraschalluntersuchung durch. Die Embolisation beginnt mit einer "diagnostischen Angiographie", einer Darstellung der Schlagadern im Becken. Hierfür wird ein Kontrastmittel gespritzt und dann mittels Durchleuchtung - einem "Echtzeit"-Röntgenverfahren - beobachtet. Auf diese Weise wird eine "Karte" aller Beckengefäße, die für den Eingriff benutzt werden, erstellt. Anhand dieser Karte kann dann der Katheter direkt in die Gebärmutterarterie auf jeder Seite vorgeschoben werden. Diese Karte dient weiterhin dazu, eventuell vorhandene und nicht bekannte Gefäßanomalien zu entdecken, die dann bei dem Eingriff umgangen werden können. Mit Hilfe solcher Karten wird verhindert, dass PVA-Partikel an die falsche Stelle gelangen. Selten können PVA-Partikel in Richtung Eierstock hochgeschwemmt werden. Hierdurch kann der Eierstock in seiner Funktion beeinträchtigt werden. Selten, in ca. 2 - 5 % der Fälle, bleiben als Folge der Funktionsbeeinträchtigung die Regelblutungen vollständig aus.
Mir ist bekannt, dass "Verwachsungen", die nach jeder Operation auftreten (z. B. nach Myomektomie), weitere Schwangerschaften verhindern können. Gilt dies auch für die Embolisation?
Verwachsungen oder "Adhäsionen" sind Bänder aus Bindegewebe, die in unterschiedlichen Ausmaßen als Reaktion auf eine Operation, Endometriose und Entzündung entstehen. Wenn solche Verwachsungen an einer Stelle auftreten, wo sie die Eileiter blockieren und so verhindern, dass ein gesprungenes Ei in den Eileiter gelangt, dann ist es möglich, dass sie eine Schwangerschaft verhindern. Ein Vorteil der Embolisation ist, dass sie nicht zu Verwachsungen führt.
Hat eine vorangegangene Myomektomie Auswirkungen auf eine Myomembolisation oder die Erfolgsaussichten?
Die bisher vorliegenden Studien zeigen, dass es keinen Unterschied macht, ob vorher bereits eine chirurgische Myomektomie erfolgt ist oder nicht.
Was passiert mit Myomen nach der Embolisation? Schrumpfen sie nur oder fallen sie auch ab?
Nach Unterbrechung ihrer Blutzufuhr verlieren Myome ihren Flüssigkeitsgehalt, die Zellen verflüssigen sich teilweise und werden vom Körper entfernt. Mit der Zeit findet eine Vermehrung des Bindegewebes statt und die Myome verlieren die Fähigkeit nachzuwachsen. Dies führt dazu, dass die Myome schrumpfen. Sind diese Myomknoten direkt unterhalb der Innenauskleidung der Gebärmutter gelegen (submukös), so können nach erfolgreicher Embolisation Teile des Myoms abschilfern und mit der Regel abgehen.
Ist die Embolisation mit Schmerzen verbunden?
Ja, es können Schmerzen auftreten. Diese lassen sich jedoch durch Schmerzmittel, die sich die Patientin selbst über eine Pumpe nach Bedarf verabreichen kann, lindern. Dies ist das übliche Verfahren bei der Myomembolisation. Während der Erholungsphase auf Station (12 bis 24 Stunden) können Schmerzen auftreten und danach in der Regel nur noch Krämpfe. Diese lassen sich durch Schmerztabletten gut behandeln.
Welche Einschränkungen bestehen nach der Embolisation? Was ist, wenn ich einen körperlich sehr anstrengenden Beruf wie Reitlehrerin habe?
Wir sind der Auffassung, dass normale Aktivitäten - nicht unbedingt körperlich anstrengende Tätigkeiten - nach ein paar Tagen wieder ohne Beschwerden möglich sind. Jedoch sollten anstrengende Sportarten oder Tätigkeiten, für ein bis zwei Wochen vermieden werden. Nach dieser Zeit besteht als einschränkender Faktor nur noch eine empfindliche Gebärmutter, so dass Aktivitäten zwar ungefährlich sind, aber möglicherweise als unangenehm empfunden werden. Da der Heilungsprozess individuell sehr unterschiedlich verläuft, können keine verbindlichen Zeiten angegeben werden. Jede Patientin sollte nach der zweiten Woche selbst versuchen, herauszufinden, was sie ohne Beschwerden tun kann und was nicht. So lässt sich am zuverlässigsten entscheiden, ab wann keine Einschränkungen mehr erforderlich sind.
Woran erkenne ich, ob jemand die nötige Qualifikation zur Durchführung derartiger Eingriffe besitzt?
Ärzte mit der entsprechenden Ausbildung zur Durchführung von Embolisationen heißen "Interventionsradiologen" (Spezialgebiet der Radiologie: "interventionelle Radiologie"). Diese haben neben der radiologischen Diagnostik (d. h. der Feststellung von Erkrankungen mittels Röntgen, Kernspintomographie, Ultraschall, Computertomographie etc.) eine spezielle Ausbildung in der nichtoperativen Behandlung bestimmter Krankheitsbilder. Mittels Kathetern, Ballons und anderen kleinen Instrumenten führen Interventionsradiologen unter Röntgensicht im Gefäßsystem und anderen Systemen des Körpers Eingriffe durch, die oft eine gute Alternative zu konventionellen Operationen darstellen. Auch die Myomembolisation gehört zu den Eingriffen, die von derart qualifizierten Radiologen durchgeführt werden können. Da es sich jedoch um ein neuartiges Verfahren handelt, sollte der Arzt
- ein spezielles Interesse an dieser Technik haben,
- nachweislich Erfahrungen auf diesem Gebiet haben und
- sich genau mit den Einzelheiten der Durchführung, der Betreuung betroffener Patientinnen und den Ergebnissen dieses Verfahrens vertraut gemacht haben.
Wird die Myomembolisation von Gynäkologen durchgeführt?
Im Allgemeinen nicht, es sei denn, der Gynäkologe hat eine radiologische Ausbildung und Erfahrungen auf dem Gebiet der interventionellen Radiologie. Allerdings ist das Fachwissen der Gynäkologen in der Beurteilung/Behandlung von Beckentumoren, auf dem Gebiet der hormonellen Auswirkungen und in der chirurgischen Behandlung von Komplikationen unerlässlich.
Meine Krankenkasse ist nicht bereit, die Kosten für die Myomembolisation zu übernehmen, da es sich aus ihrer Sicht um ein experimentelles Verfahren handelt. Wie kann ich die Krankenkasse davon überzeugen, dass dies nicht der Fall ist?
Embolisationsbehandlungen (allgemein) werden seit fast 20 Jahren durchgeführt und die Myomembolisation seit acht Jahren. Dieses Verfahren ist in allen Einzelheiten von herausragenden Wissenschaftlern auf der ganzen Welt untersucht worden. Die Myomembolisation wird von zahlreichen Kliniken als Behandlungsmöglichkeit angeboten und keineswegs im Rahmen laufender Forschungsprojekte durchgeführt. Deshalb ist die Ansicht, es handle sich um ein "experimentelles" Verfahren, schwer nachzuvollziehen. Die Krankenversicherungen verwenden jedoch oft eigene interne Kriterien, die nicht mit der medizinischen Praxis übereinstimmen. Warum dies so ist, lässt sich schwer sagen. Es könnte jedoch sinnvoll sein, Ihre Krankenkasse um eine detaillierte schriftliche Aufstellung der zugrunde gelegten Kriterien zu bitten, so dass die Möglichkeit besteht, hierzu gezielt Stellung zu nehmen.
Warum bevorzugen Sie die Kernspintomographie zur Beurteilung der Myome sowohl vor als auch nach der Embolisation?
Wir sind der Auffassung, dass die Größe, Lage, Zahl und Durchblutung der Myome präzise beurteilt werden kann und auch das Ansprechen auf die Embolisation mit der Kernspintomographie genauer als mit dem Ultraschall erfasst werden kann. Zudem lassen sich mit der Kernspintomographie sehr zuverlässig begleitende Erkrankungen der Eileiter und Eierstöcke beurteilen, was möglicherweise zu einer veränderten Vorgehensweise bei der Embolisation führt oder eine Kontraindikation darstellt.
Nach den Wechseljahren können Myome spontan dramatisch an Größe verlieren. Wie lange dauert dieser Schrumpfungsprozess?
Diese Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten. Folgende Faktoren spielen eine Rolle: Es ist richtig, dass Myome nach den Wechseljahren dazu neigen, kleiner zu werden - und zwar aufgrund des fehlenden Östrogens. Wenn allerdings eine Östrogenersatztherapie notwendig wird
- zur Behandlung von Klimakteriumsbeschwerden,
- zum Schutz des Skeletts vor Osteoporose oder
- um Herzprobleme zu vermindern, kann dadurch die erwartete Größenabnahme aufgehoben werden.
Eine solche Situation stellt ein echtes Dilemma dar, das nicht leicht zu entscheiden ist. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die Einnahme von Östrogenen im Klimakterium bei Frauen mit Myomen nicht immer negative Auswirkungen haben muss. Einige Fachleute sind der Auffassung, dass die Dosierung bei der Östrogenersatztherapie niedriger ist als die Östrogenmenge, die vor der Menopause üblicherweise produziert wird. Deshalb hat die Hormonersatztherapie nach der Menopause möglicherweise geringere stimulierende Wirkungen auf die Myomgröße als erwartet. Wenn allerdings bei Myomen krankhafte Blutungen im Vordergrund stehen und nicht die Myomgröße, kann die Hormonersatztherapie unabhängig von der Dosierung ein größeres Problem darstellen. Sprechen Sie immer mit Ihrem Gynäkologen über die möglichen Auswirkungen einer Hormonbehandlung in Ihrem speziellen Fall. Es lässt sich jedoch nicht leicht vorhersagen, was passieren wird.
Können "Myome" auch in der Brust vorkommen?
In der Brust können gutartige, sogenannte "Fibroadenome" auftreten. Wie Gebärmuttermyome weisen sie unter dem Mikroskop ebenfalls einen bindegewebigen Anteil auf. Aber damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Während man annimmt, dass Uterusmyome aus glattem Muskelgewebe der Gefäßwand entstehen, gehen Fibroadenome in der Brust aus Drüsengewebe hervor. Diese beiden gutartigen Tumore haben nichts miteinander zu tun und das Vorkommen eines dieser Tumore prädisponiert auch nicht dazu, den anderen auch zu bekommen.
Können Gebärmuttermyome durch Sport, Kräuter, Akupunktur oder sonstige Verfahren in der Größe reduziert oder ganz zum Verschwinden gebracht werden? (Diese Frage zielt darauf ab, ob sich die Größe von Myomen reduzieren lässt. Es geht nicht um die Linderung von Symptomen.)
Leider gibt es zurzeit keine Behandlungsmöglichkeiten wie Diäten, Kräuter oder Akupunktur, mit denen sich nachweislich die Größe von Gebärmuttermyomen reduzieren lässt. Eine fleischreduzierte Kost soll jedoch positiven Einfluss haben.
Sind bei der Myomembolisation bislang Todesfälle aufgetreten ?
Bis Oktober 2000 sind weltweit schätzungsweise 10.500 Myomembolisationen durchgeführt worden. Es sind weltweit zwei Todesfälle berichtet worden, wovon ein Fall mit der Myomembolisation in direkte Verbindung gebracht wurde. In England starb eine Patientin nach einer Blutvergiftung, die durch eine verschleppte Infektion der Gebärmutter auftrat. In Italien gab es einen Todesfall durch Lungenembolie, wobei ein ursächlicher Zusammenhang mit der Myomembolisationsbehandlung nicht angenommen wurde.
Was passiert mit der Blutversorgung der muskulären Gebärmutterwand, die das Myom umgibt, wenn die Blutzufuhr zu dem Myom unterbunden wird?
Vor der Embolisation besitzen Myome eine enorm hohe Blutzufuhr. Es wird sehr viel Blut von der Gebärmutterwand zu den Myomen abgelenkt, so dass die normale Muskelwand unterversorgt ist. Allerdings führt diese Unterversorgung auch zu einem nützlichen Prozess. Denn schon lange vor der Embolisation fängt die Gebärmutter an, sich aus anderen Arterien mit Blut zu versorgen. Diese Gefäße - die unter normalen Bedingungen andere Beckenregionen wie die Scheide, den Gebärmutterhals, die Eileiter und die Eierstöcke mit Blut versorgen - bilden einen sogenannten "Kollateralkreislauf". Wenn die Blutversorgung der Myome dann durch die Embolisation unterbunden wird, greifen die verbleibenden Gebärmutterarterien auf diesen Kollateralkreislauf zurück. Die Gefäße dieses Kreislaufs erweitern sich sehr rasch und bewahren so zusammen mit den Gebärmutterarterien die normale Muskelwand vor Schädigungen.
Kann es durch die Embolisation zu einem vollständigen Ausbleiben der Periode kommen?
Dies kommt in etwa 1 % der Fälle vor. Allerdings betraf dies überwiegend Frauen kurz vor den Wechseljahren.
Kann sich die Myomembolisation auf die Blutversorgung der Eierstöcke auswirken und so deren Funktion nach dem Eingriff beeinträchtigen?
Die Gebärmutterarterie hat Verbindung zur Eierstockarterie und deshalb besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passieren kann. Dies ist jedoch zur Zeit ein rein theoretischer Einwand. Es ist allerdings möglich, dass das in etwa 1% der Fälle beobachtete Ausbleiben der Periode (siehe vorherige Frage) etwas mit Veränderungen in der Blutversorgung der Eierstöcke zu tun hat. Da dies jedoch meistens Frauen kurz vor den Wechseljahren betraf, ist eine andere Ursache wahrscheinlicher.